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Neues Jahr, neue Regelungen – Insika und die Steuer

Okt 27, 2016 Frank Allgemein, Gastro-News 1


Die Essenz der Haltung von Menschen zu Steuern: Die Menge jubelt, als Donald Trump sich als ‚schlau‘ bezeichnet, als er von seiner Konkurrentin Hillary als Steuerhinterzieher beschuldigt wird. Tage zuvor jubeln seine Anhänger, als er vehement bestreitet, Steuern zu hinterziehen. Viele Menschen tragen diese zwei Seiten der Medaille in sich, diese Ambivalenz gegenüber der Steuer. Natürlich wollen wir alle so wenig wie möglich unseres hart erarbeiteten Geldes abgeben. Trotzdem muss der Staat ja auch Schulen bauen, Straßen richten,…sendet aber auch Soldaten nach Afghanistan und kauft teure EuroFighter. Und da geht das Argument schon wieder von vorne los.

Große und kleine Sünden

0,005…Mit so einem Prozentsatz könnten wir uns alle anfreunden. Auf dieses Niveau sank Apple, als herauskam, dass bis 2014 der Steuersatz des Börsenunternehmens auf diesen Prozentsatz geschrumpft war. Irland könnte 13 Milliarden mit einem I einfordern, zögert aber noch weil es Apple nicht verlieren will. Große Firmen wie der iPhonehersteller und Co. scheren sich wenig um die Geldeinnahmen ihrer Herkunftsländer, die Politik scheint aber nur langsam etwas dagegen zu unternehmen. Dagegen zieht man kleinen Unternehmern gerne so viel Geld aus den Taschen wie möglich. Und das bitte fristgerecht! Daher hat es sich vor allem in den bargeldintensiven Wirtschaftszweigen eingeschlichen, dass dieses am Staat vorbeigeschleust wird. Das ist hinläufig bekannt. Selber schuld könnte man denken. Die bedeutendere Frage, die auch bei der Diskussion um den Mindestlohn immer wieder wie ein ungeliebter aber dennoch eingeladener Onkel im Raum steht ist doch: Geht es vielleicht für viele Betriebe wirtschaftlich nicht anders? Fachkräftemangel und steigende Lebensmittelpreise sind nur einer der ständigen Damoklesschwerter, die über der Gastronomie hängen.

Liebhaber ihrer Kunst

Selbst bei Kleinstbetrieben, mit weniger als 170.000 Umsatz im Jahr, holen die Steuerfahnder im Durchschnitt immer noch 16.500 Euro. Bei einem großen Betrieb sind eine halbe Millionen keine Seltenheit. Dazu kommen Strafzahlungen, die zusätzlich zur nachzuzahlenden Steuer kassiert wird. „Besonders traurig finde ich, dass viele der Gastronomen, mit denen ich spreche mit guten Vorsätzen gestartet sind. Sie wollten gerne ihre Steuern zahlen, ihre Existenz nicht gefährden. Nach ein paar Monaten merkten sie aber, dass es sich so nicht rechnet. Die ich kenne, die beteuern eine weiße Weste zu haben, beklagen sich über das schlechte Image der Branche, Steuerprüfer, die ihnen partout nicht glauben wollen und so lange graben, bis sie ein paar Euro herausholen. Das alles wirkt eher wie die Verteidigung der Prüferehre, nicht wie ein transparentes Steuersystem,“ so Patrick Bienen, der CSO von orderbird, „Ich persönlich glaube, dass man als Gastronom Geld verdienen kann und ohne Schwarzgeld und Schwarzarbeit auskommt. Das ist aber deutlich schwieriger und bedarf komplexer Strukturen, Kontrolle des Personals,…das alles ist viel Arbeit. Die wenigsten Gastronomen sind Betriebswirte, sondern Liebhaber ihrer Kunst, sie machen etwas Besonderes und haben Lust auf ihre Gäste, nicht auf ihren Schreibtisch.“

Insika kommt

Wir hinken mit Verordnungen hinterher, viele europäische Länder haben schon seit Jahren mehr Kontrolle über ihre Kassen, dennoch ist die Unsicherheit und das ewige Hin und Her auch eine kräftezehrende Zerreißprobe für die Gastronomen hierzulande. Seit 10 Jahren wird nun darüber gesprochen, ob und was passiert. Seit letztem Jahr wird es immer wahrscheinlicher, dass INSIKA kommt, nun ist es endlich sicher. 2020 müssen laut Gesetz dann alle Kassensysteme umgerüstet sein und mit einem zusätzlichen zertifizierten Sicherheitssystem ausgestattet sein. Schon ab Januar 2017 müssen alle Kassensysteme alle Daten täglich, einzeln und dauerhaft speichern. Damit es nicht auch unschuldige Betriebe trifft oder Gastronomen, die einfach keine Lust haben noch mehr Zeit am Schreibtisch zu verbringen, müssen die Regeln genau studiert werden, um nicht durch formale Fehler in die Fänge der Steuerfahnder zu gelangen:

Insika in Kürze:

– elektronisch aufzeichnendes Kassensystem

– Daten für 10 Jahre jederzeit verfügbar, unverzüglich lesbar sowie maschinell auswertbar

– jede Änderung muss nachverfolgbar sein (Stornos dürfen zum Beispiel nicht einfach gelöscht werden, sondern der gesamte Vorfall muss dokumentiert werden)

– Daten müssen zudem auch für die Prüfer des Finanzamts maschinell auswertbar sein

– folgende Daten müssen aufbewahrt werden: Alle Journaldaten, vollständige Historie aller im System hinterlegten Artikel, Warengruppen und Preise, alle Daten zu Änderungen von Auswertungen, Programmierungen und Stammdatenänderungen, Protokolle über Einsatzorte sowie Einsatzzeiten (etwa auf Messen oder Märkten)

Schwarzarbeit und Finanzpolizei

Sogar die Bedienungsanleitung des Kassensystems muss aufbewahrt werden! Damit man nicht zwischendurch vergisst, wie diese neue Zumutung funktioniert? Die neu eingeführte Finanzpolizei unter dem Namen ‚Finanzkontrolle Schwarzarbeit‘, kann nun praktischerweise unangemeldet und ohne richterlichen Durchsuchungsbefehl (anders als Steuerfahnder oder -prüfer) durchgreifen. Laut neuer Regelung ist Steuerhinterziehung eine Art von Schwarzarbeit: „Schwarzarbeit leistet, wer auf Grund einer Dienst- oder Werksleistung als Arbeitgeber seine sozialversicherungsrechtliche Melde-, Beitrags- oder Aufzeichnungspflicht nicht erfüllt als Steuerpflichtiger seine steuerlichen Pflichten nicht erfüllt, als Sozialleistungsempfänger seine Mitteilungspflicht gegenüber den Sozialversicherungsträgern nicht erfüllt.“ Wer sich nicht an die neuen Bestimmungen hält, dem drohen nicht nur hohe Strafzahlungen sondern im schlimmsten Fall sogar strafrechtliche Konsequenzen. „Solange die Steuer für Kleinbetriebe ein Lottospiel ist, bei dem der Betreffende sich der Komplexität nicht gewachsen fühlt und darauf hoffen kann, unerkannt zu bleiben, wird sich dieser Trend auch nicht ändern. Technisch ist es längst möglich, die Berechnung der Steuer jeden Monat automatisiert geschehen zu lassen. So müsste man keine hohen Rücklagen bilden und wäre nicht gleich pleite, wenn man überraschend mehr bezahlen muss als erwartet,“ so Patrick Bienen.

Regulierungen und Voraussetzungen

Ist eine Branche einmal unter Generalverdacht gefallen, müssen sich alle den Regelungen, Anschuldigungen und der Bürokratie stellen, die daraus erwachsen. „In den folgenden Jahren entwickelte die Finanzverwaltung Prüfungsmethoden, um die elektronisch gestützte Kassenführung als nicht ordnungsgemäß verwerfen zu können, um dann den Umsatz mit pseudogenauen Methoden zu schätzen.“, so Dieter Schneider, Redakteur einer Unternehmerwebseite. Denn auch durch die neue Regelung kann bei fehlenden Nachweisen und formellen Mängeln in der Kassenführung enorme Summen nachgezahlt werden aufgrund von teuren Schätzungen auf Kosten des Gastronoms. Dadurch können technische Fehler sofort zu Verdächtigung führen. Sollte man sich dabei als Staat nich eine andere Frage stellen: Liegt es vielleicht an selbstgemachte Regulierungen und Voraussetzungen, dass Betriebe ohne ein Schlupfloch gar nicht überleben können? Und damit nicht mal reich werden, sondern sich gerade so über Wasser halten können? Wie der Fall der Bar Paris in Charlottenburg, dessen Besitzer zu milden Strafen verurteilt wurden, weil sie trotz massiver Steuerhinterziehung am Ende finanziell ruiniert waren?

Waffengleichheit oder Fehler im System

„Insika würde nicht nur für mehr Steuerehrlichkeit sorgen. Die Speicherkarte könnte auch für Waffengleichheit unter Gastwirten oder Einzelhändlern sorgen,“ schreibt der Spiegel. Aber ist das wirklich das Wundermittel? Sollte die Politik nicht lieber überlegen, warum viele Betriebe nur so wirtschaftlich überleben und warum es weder für die Gastwirten noch deren Personal gut ist, wenn der Mindestlohn schon zu viel zusätzliche Belastung bedeutet? Würden den Gastronomen nicht ihre Leute überdurchschnittlich bezahlen und die beste regionale Bioware kaufen wollen? Natürlich! Warum denn auch nicht? Aber das können sich vielleicht bei den jetzigen Bedingungen nur ca. 0,005 Betriebe leisten… Sollte diese tägliche Realität vieler Gastronomen nicht einmal stärker überprüft werden?


  • Fehler, Insika, Nachzahlung, Neue Regelung, Speicherkarte, Steuer, Steuerhinterziehung
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Ein Kommentar zu “Neues Jahr, neue Regelungen – Insika und die Steuer”

  1. Manuela borbe15. November 2016 at 12:14

    Guten Tag wir kann es seien das wir die Registrierkassen besitzen nochmehr kontrolliert werden und andere nicht mal eine Kasse besitzen ist das nicht schon ungerecht uns gegenüber wo ist da die Logik

    Antworten ↓

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