Infos zu Gastronormbehälter / GN Behälter
In den Bereichen, in denen Lebensmittel verarbeitet bzw. aufbewahrt werden, sind strenge Bestimmungen vom Gesetzgeber vorgeschrieben. Das hat natürlich triftige Gründe, denn werden z. B. Hygienevorschriften nicht eingehalten und die Lebensmittel verunreinigt, kann es für die Konsumenten verheerende Folgen haben. Daher wurden spezielle Behälter und Arbeitsgeräte entwickelt, die u. a. in allen Großküchen, sei es ein Restaurant oder eine Firmenkantine, ihren Einsatz finden. So auch die Gastronormbehälter, kurz GN Behälter, einem weltweit anerkannten Behältersystem, das entsprechend, in Maße und Größe der europäischen Gastronorm, vereinheitlicht wurde. Seit 1964 werden die GN-Behälter in verschiedenen Materialien angeboten, die sowohl Aufbewahrung als auch Logistik der Speisen, nicht nur vereinfachen, sondern ebenso schützen. Die diversen Größen der Behälter sind genormt und damit optimal aufeinander abgestimmt, sodass sie sich mühelos stapeln und lagern lassen. Dabei spielt es keine Rolle, ob in einem Kühlhaus oder in der Auslage einer Theke.
Bitte beachten:
Die Normierung bezieht sich immer auf das Außenmaß, aber gilt nicht für die lichte Weite und die Eckradien. Daher ist es zu empfehlen immer ein Behältersystem eines Herstellers zu erwerben, um die Stapelbarkeit zu gewährleisten und damit die Lagerflächen optimal zu nutzen.
Vier Materialien erfüllen ihren Zweck
Jeder GN-Behälter mit dazugehörigen GN-Deckeln, ob aus Edelstahl, Porzellan, Polycarbonat oder Polypropylen (Kunststoff), verfügt über entsprechende Eigenschaften, die für einen Einsatzbereich benötigt werden. So kann ein Edelstahlbehälter im Back- oder Heißluftofen, aber nicht in einer Mikrowelle verwendet werden. Im umgekehrten Fall eignen sich dafür die meisten Kunststoffbehälter für das Erhitzen in der Mikrowelle. Wie zweckmäßig GN-Behälter wirklich sind, ergibt sich aus der Praxis. Denn sofort nach dem die Behälter mit den warmen Speisen aus den Geräten kommen, können sie mit den passenden GN 1/1 Regal- und Tablett Wagen transportiert werden. Damit erfüllen GN-Behälter zum einen die Hygienevorschriften und zum anderen entfällt das eventuell mehrmalige Umschichten der Esswaren. Vorteilhaft erweist sich ebenfalls, dass diese genormten Behälter zugleich für Maschinen und Geräte in Küche und Gastronomie angepasst sind. Im Allgemeinen sind alle GN-Behälter, sowohl die aus Edelstahl als auch die aus Kunststoff, spülmaschinenfest, robust, extrem formbeständig und verfügen, trotz vielfachem Einsatz, über eine lange Lebensdauer. Somit weisen alle GN-Behälter eine Menge praktischer wie effizienter Eigenschaften auf, die zum Erhitzen wie Präsentieren der Speisen, nutzbringende Verwendung finden.
GN-Behälter aus Edelstahl
In den meisten Gastronomiegroßbetrieben, u. a. Kantinen oder Mensen, werden vorzugsweise Edelstahlbehälter verwendet. Denn aus der Küche direkt an die Theke oder Buffet befördert, werden die zubereiteten warmen und kalten Gerichte dann in der Auslage dargeboten, damit die hungrige Kundschaft sich ihr Menü selbst zusammenstellen kann.
Der besondere Vorteil bei der Nutzung von GN-Behältern aus Edelstahl liegt darin, dass die Speisen in der Küche im Back- bzw. Heißluftofen zubereitet werden. Doch sofort nach der Fertigstellung, unter Verwendung von Rechaud oder Wasserbad, an der Essenstheke, warm als Lasagne al Forno, Schweinsbraten mit Klößen oder kalt als Chefsalat, ihrer Bestimmung harren.
Edelstahl ist nicht gleich Edelstahl
Wird die Materialzusammensetzung der überwiegenden Edelstahlbehälter genau unter die Lupe genommen, ist dabei festzustellen, dass eigentlich nicht Edelstahl, sondern Chrom-Nickel-Stahl, die positiven Merkmale der GN-Behälter garantiert. D.h., es handelt sich um hochwertigen Edelstahl im Verhältnis 18/10. Die Kombination besteht demnach aus 18% Chrom und aus 10% Nickel. Beide Metalle verfügen über Eigenschaften, die diese GN-Behälter so attraktiv für das Gastronomiegewerbe machen. Der Chrom sorgt für die Robustheit und der Nickel für die Säurebeständigkeit der Behälter, was die Nutzung für Esswaren unbedingt erfordert.
Vor- und Nachteile von Edelstahl-Behälter
Als Zusammenfassung bietet es sich an nochmals die Vor- und Nachteile der Edelstahl GN-Behälter gegenüberzustellen, um im Eventualfall eine Entscheidung zu vereinfachen. Die vorteilhaften Eigenschaften wie robust, formstabil, lebensmittelecht, säurebeständig und spülmaschinentauglich wie die Eignung für die heiße und kalte Küche liegen auf der Hand. Im Vergleich sind die negativen Aspekte relativ gering. Dazu gehören die Rundungen der Ecken, die von Hersteller zu Herstellern nicht einheitlich sind, daher wird es schwierig mit dem Stapeln der Behälter. Hinzu kommen das hohe Eigengewicht sowie die vergleichsweise hohen Anschaffungskosten. Ein kleines Manko, aber nicht sehr relevant, Edelstahl GN-Behälter sind nicht für die Mikrowelle geeignet.
Beim Kauf zu beachten: In erster Linie sollten GN-Behälter der verschiedenen Größen, grundsätzlich bei einem Hersteller bezogen werden. Der Grund dafür, die Normierung bezieht sich immer auf das Außenmaß, aber gilt nicht für die lichte Weite und die Eckradien. Daher ist es zu empfehlen immer ein Behältersystem eines Herstellers zu erwerben, um die Stapelbarkeit zu gewährleisten und damit die Lagerflächen optimal zu nutzen.
Sicherheitshinweis: Edelstahlbehälter sind zum Erhitzen ausschließlich für die Verwendung in Back- und Heißluftofen sowie Rechaud und Heißwasserbad vorgesehen. Denn bei Verwendung in der Mikrowelle sind Gesundheits- und Materialschäden vorprogrammiert.
GN-Behälter aus Polypropylen
Diese Kunststoffbehälter sind in allen Größen in der Gastronomie nicht wegzudenken, zumal sie platzsparend in den Kühl- und Lagerräumen für Ordnung sorgen. Sie erleichtern die Lagerung von Fleisch, Fisch und sonstigen Lebensmittel und sind außerdem sehr preiswert in der Anschaffung. Da die Kunststoffbehälter in der Regel einfarbig angeboten werden, sind Markierungsclips in verschiedenen Farben gleich mit dabei, um die verschiedenen Lebensmittel übersichtlich zuzuordnen.
Farbige Clips erleichtern die Zuordnung
Der Grund hierfür ergibt sich aus den lichtunempfindlichen Polypropylen-Behältern, die mit geschlossenem Deckel nicht einsehbar sind, wie es bei den Behältern aus Polycarbonat möglich ist. So ist ratsam, gerade bei leichtverderblichen Lebensmitteln, einen farbigen Markierungsclip zu verwenden.
- grüner Farb-Clip: Farbkennzeichnung für Gemüse & Obst
- gelber Farb-Clip: Farbkennzeichnung für Milcherzeugnisse
- blauer Farb-Clip: Farbkennzeichnung für Fisch
- roter Farb-Clip: Farbkennzeichnung für Fleisch
Vor- und Nachteile der GN-Behälter aus Polypropylen
Unbedingt von Vorteil sind die Eigenschaften der Kunststoffbehälter aus Polypropylen durch ihre Robustheit, Formstabilität, Belastbarkeit, Kratz- und Spülmaschinenfestigkeit. Sie eignen sich ausgezeichnet für warme wie kalte Inhalte und bieten Schutz vor Sonnenstrahlen. Dagegen erweisen sie sich nachteilig, da wenig säurebeständig, nicht zum Erhitzen geeignet und sie benötigen Markierungen zum Unterscheiden. Ebenso können die Deckel nicht verhindern, dass Flüssigkeiten überschwappen. Allerdings gibt es spezielle Deckel, damit dies nicht passieren kann.
GN-Behälter aus Porzellan
GN-Behälter aus Porzellan sind ein wichtiges Utensil für die Zubereitung von Speisen wie u. a. Aufläufe oder Gratins bzw. bunte Salate oder Rohkostplatten, wobei sich das Porzellan durch unterschiedliche Farben auf den Tischen oder auf dem Buffet besonders hervorhebt. Allerdings stellen sich die Speisen in weißen Porzellanbehältern am besten dar. Erfahrungsgemäß ist auch beim Porzellan der Vorteil in der Standardisierung zu finden, da sich genormte Behälter optimal in die passenden Wasserbäder einfügen, um die Warmhaltung zu ermöglichen. Ebenso erleichtern genormte Porzellanbehälter das Stapeln beim Aufwärmen im Ofen oder in der Mikrowelle. Auf jeden Fall ersparen diese Behälter in ihrer doppelten Nutzbarkeit, Arbeit und Zeit.
Vor- und Nachteile der GN-Behälter aus Porzelan
Bei Porzellanbehältern halten sich Vor- und Nachteil die Waage. Sie eignen sich für Mikrowellen, Spülmaschinen wie auch für warme und kalte Speisen, sie sind Rostfrei und säurebeständig. Außerdem präsentieren sie sich mit ihren leckeren Inhalten auf jedem Buffet als Blickfang und sehr appetitanregend. Nachteilige Auswirkungen: sie sind teilweise Kostenintensiv bei der Anschaffung, nicht gut stapelbar, sollten sie nicht genormt sein, die Wahl der Größe ist beschränkt sowie bedingte Einsetzbarkeit durch ein relativ hohes Eigengewicht. Außerdem sollten hohe Temperaturunterschiede vermieden werden.
Wichtig bei der Verwendung: Da Porzellan zwar temperaturbeständig ist, sollte es dennoch langsam erhitzt bzw. gekühlt werden, um das Zerplatzen zu vermeiden. Daher ist es ratsam, nie einen tiefgekühlten Porzellanbehälter direkt in den heißen Ofen zu schieben. Einen heißen Behälter dagegen auf einem entsprechenden Untersatz langsam auskühlen lassen.
GN-Behälter aus Polycarbonat
Diese Art Kunststoffbehälter ist hervorragend für das Aufbewahren von frischen und leicht verderblichen Lebensmitteln, wie Gemüse, Obst oder z. B. Meeresfrüchte, sowie zum Erhitzen von Esswaren in der Mikrowelle geeignet. Durch die Transparenz der Polycarbonat-Behälter lässt sich mit einem Blick sofort feststellen, was sich darin befindet. Allerdings sollten Polycarbonat-Behälter genau aus diesem Grund niemals dem Sonnenlicht ausgesetzt werden. Da diese Behälter nur ein geringes Gewicht haben, lässt es sich gut damit arbeiten, wie z. B. zum Zubereiten von Sandwichs, um die diversen Zutaten schnell griffbereit zur Hand zu haben.
Vor- und Nachteile der GN-Behälter aus Polycarbonat
Jedes Ding hat seine zwei Seiten, dies lässt sich normalerweise nicht vermeiden. Doch mit diesen Kunststoffbehältern sind die Vorteile in der Überhand. Nicht nur, dass ein Blick genügt, um die leichtverderblichen Speisen einzuschätzen, sondern sie können in der Mikrowelle bestehen und lassen sich mühelos in der Spülmaschine reinigen. Hinzu kommt ihre Eigenschaft als robustes, formstabiles Utensil, was auf eine lange Lebensdauer hindeutet.
Wichtig zu wissen: Die Unbedenklichkeit von Kunststoff in den Küchen ist umstritten, zumal Unklarheit darüber besteht, ob bei hohen Temperaturen Bestandteile des Kunststoffs in die Speisen gelangen. Um auf der sicheren Seite zu bleiben, ist daher zu empfehlen einen Bereich zwischen lauwarm bis kalt den Vorzug zu geben.